Bemannte Solarflugzeuge - Solair II  

Solair II

Die berühmte Solair I bekam einen Nachfolger, und zwar die gänzlich neu entwickelte Solair II. Auch hier war Praxistauglichkeit wichtig. Das Flugzeug ist so konstruiert, dass es von einer Person ohne Werkzeug zusammen gesetzt werden kann. Die Strom- und Steuerungsanschlüsse sind in den Steckmechanismus integriert, können also nicht vergessen werden. Wie Icaré ist die Solair II mit einem solar ladbaren Speicherakku ausgerüstet. Zwei Schubpropeller an den Enden des V-Leitwerks treiben das Flugzeug an.

Entworfen wurde die Solair II an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Man beachte das einzigartige Design der Maschine, es sollte nicht nur ein weiteres Solarfluzeug entwickelt werden, sondern etwas gänzlich neues. Das zeigt sich auch in der technischen Ausführung. Die Ruder werden über zentrale Torsionsanlenkungen im Rumpf bedient, die Tragflächen und Leitwerksflossen enthalten daher keine weiteren (störanfälligen) An- und Umlenkungen. Die Solarzellen sind mit einem neuen Verfahren verbunden worden, das nur noch halb so dick aufträgt. Damit verringert sich auch die erforderliche Laminatdicke zur Einbettung und damit das Gewicht. Durch einen Spielausgleich zwischen Tragflügel und den formschlüssigen Generatorsegmenten werden keine Biegemomente auf die zer- brechlichen Solarzellen über- tragen. Die neu entwickelte Antriebs- und Laderegelung hat einen extrem hohen Wirkungsgrad (98%), um nichts von der kostbaren, knappen Energie des Solargenerators (dieser setzt 17,3% der einfallenden Sonnenenergie in Strom um) zu verschwenden.

Im Mai 1998 absolvierte die Solair II ihren erfolgreichen Erstflug vom Flugplatz Tegel bei Münster. Im Sommer 1998 erfolgte dann eine Testphase in St. Johann / Tirol.
Bei einem dieser Testflüge wurde die Solair II im Verlauf einer Notlandung beschädigt. Sie soll restauriert und dann in einem Museum ausgestellt werden.

Abbildungen: © www.solair.de

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